Unser Mitglied Fritz Mamier erwarb vor vielen Jahren in Afghanistan ein illuminiertes undatiertes Manuskript mit Texten von Hafiz und – jeweils auf der Rückseite – einem in deutscher Sprache bisher unbekannten Autor.
Dabei handelt es sich um einen 1356 in Sarab, Distrikt Tabriz, geborenen Dichter (gest. ~ 1434), den man in der Encyclopaedia of Islam², Band IV, auf Seite 721 unter dem Namen KASIM-i ANWAR findet.
Die Ghaselen der 217 Seiten umfassenden Handschrift ohne Kolophon sind im April 2015 bei Harrassowitz erschienen. Das Buch enthält zunächst auf 216 Seiten den persischen, und nachfolgend den übersetzten Text des mystischen Dichters. Es folgt ein Nachwort von Khosro Kiyanrad mit biographischen Notizen, einem Beitrag über die Struktur und Bedeutung der Ghaselen sowie eine Übersicht über die wenigen bekannten Handschriften des Diwans in einigen Bibliotheken des Iran, in Europa und Amerika. Über die Geschichte und den Zustand der Handschrift geben weitere Seiten Auskunft. Anschließend an 16 farbige Tafeln mit den bezaubernden Illuminationen der Hafiztexte – die im Buch nicht abgedruckt sind – folgt ein Literaturverzeichnis.
Die Übersetzerin Sarah Kiyanrad ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients – Islamwissenschaft der Universität Heidelberg; sie arbeitet außerdem für die Universität Teheran.
Die Ghaselen des Qāsem Anwār. In der Überlieferung der Handschrift in der Mamier-Kulturstiftung. Editiert und mit einem Nachwort versehen durch Khosro Kiyanrad. Übersetzt von Sarah Kiyanrad. Wiesbaden Harrassowitz 2015, 500 S., 16 farbige Tafeln, ISBN 978-3-447-10378-7, 38 €. Die Bestellung von Mitgliedern beim Vorstand leiten wir an Herrn Mamier weiter.